Die Kraft von Meditation bei Prostatakrebs

Mehr Wohlbefinden für Körper, Geist und Seele

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Eine Prostatakrebsdiagnose und das Fortschreiten der Erkrankung beeinträchtigen Patienten sowohl körperlich als auch seelisch. Dabei entscheiden nicht nur die Schmerz- oder Beschwerdefreiheit darüber, wie wohl sich Patienten in ihrer Haut fühlen – Lebensqualität spielt ebenfalls eine große Rolle.     


Um psychischen Stress zu lindern, bieten sich für Prostatakrebs-Patienten verschiedene Ansatzpunkte: Sie können nicht nur selbst aktiv werden, sondern auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Jede dieser Maßnahmen ist im Bereich der Psychoonkologie verortet. Sie umfasst künstlerische Therapien, Entspannungsübungen, Sport, Selbsthilfegruppen und verschiedene Selbsthilfestrategien. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Entspannungsübungen auf den Körper wirken, was Meditation ist und welche Meditationstechniken sich gut in Ihren Alltag einbinden lassen. 
 

Die Wirkung von Entspannungsübungen

Jeder hat individuelle Vorlieben, um sich zu erholen. Die einen bevorzugen es mit geschlossenen Augen an einem ruhigen Ort zu entspannen, während andere Meditation lieber mit Bewegung verbinden. Die Kunst liegt darin, die Art von Erholung zu finden, die den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen gerecht wird.

 

 

Entspannungsübungen haben verschiedene Wirkungsweisen:

Mentale und kognitive Gesundheit: Entspannungsübungen können dazu beitragen, dass die Konzentration, das Gedächtnis und die geistige Klarheit verbessert werden. Bei regelmäßiger Ausführung können Entspannungsübungen auch zu mehr Ruhe und Gelassenheit führen.

 

Körperliche Gesundheit: Muskelverspannungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen lassen sich durch körperliche Aktivitäten und Entspannungsübungen lindern.

 

Stressreduktion: Mit den verschiedensten Entspannungsübungen können negative Gedankenspiralen unterbrochen werden und dafür sorgen, dass der Kopf ruhiger wird. Dadurch wird Stress abgebaut und das allgemeine Wohlbefinden verbessert sich. 

 

 

 

Meditieren leicht gemacht

Es gibt zahlreiche Entspannungsübungen, die sich für Prostatakrebs-Patienten anbieten. Eine davon ist die Meditation. Sie ist eine in vielen Religionen und Kulturen gewachsene und gepflegte spirituelle Praxis. In westlichen Ländern wird die Meditation zur Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens und im Rahmen psychotherapeutischer Behandlungen praktiziert. Durch Konzentration auf den gegenwärtigen Moment soll der Geist beruhigt werden: Das Herz schlägt langsamer, die Atmung wird tiefer und die Muskeln entspannen sich. Keine Sorge, die Praxis muss nichts „Esoterisches“ an sich haben. Mit ein bisschen Übung finden Sie ganz leicht den richtigen Zugang für sich zum Meditieren.

 

 

Meditationstechniken für den Alltag

Atemmeditation: Die Atemmeditation ist besonders für Anfänger geeignet. Die Konzentration liegt hier ausschließlich auf der Atmung. Durch eine tiefe, entspannte Atmung beruhigen sich Körper und Geist. Denn unter Stress tendieren viele Menschen zu einer ungleichmäßigen und flachen Atmung, dieser soll mit der Atemmeditation gezielt entgegengewirkt werden. Sie beobachten dabei Ihren eigenen Atem, wodurch Sie zu einer tiefen und lockeren Bauchatmung finden.

 

 

So geht´s: Entspannt in 10 Minuten

  1. Machen Sie es sich bequem und setzen sich aufrecht an einen ruhigen Ort.
  2. Legen Sie Ihre Hände locker in den Schoß.
  3. Atmen Sie ein paar Mal bewusst tief durch die Nase in Ihren Bauch ein.
  4. Konzentrieren Sie sich auf das Heben und Senken Ihres Brustkorbes oder der Bauchdecke. Beobachten Sie wie der Atem fließt.
  5. Nehmen Sie ablenkende Gedanken kurz wahr, lassen Sie sie aber direkt wieder gehen und konzentrieren sich erneut auf Ihre Atmung. Mit der Zeit wird Ihr Atem ruhiger und tiefer.
  6. Um die Meditation zu beenden, sollten Sie sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.
  7. Zum Schluss: Merken Sie sich die entspannten Gefühle dieser Praktik und nehme sie mit in Ihren Alltag.
     

 

 

Gehmeditation: Diese Meditationstechnik lässt sich sehr gut in den Alltag integrieren und hilft dabei sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. So funktioniert es: Während des Spaziergangs nehmen Sie jeden Schritt, jeden Atemzug und jedes Gefühl ganz bewusst wahr und bündeln ihre Konzentration auf diese Wahrnehmungen. Sie werden merken, dass Sie so viel entspannter durch den Tag gehen.


Achtsamkeitsmediation: Durch die Achtsamkeitsmeditation kann die eigene Wahrnehmung, die Konfliktlösungsfähigkeit und der Umgang mit den eigenen Emotionen verbessert werden. Bei dieser Meditationsart sind Ihre Gedanken willkommen, jedoch sollten Sie nicht darüber urteilen. Ziel ist es, diese Gedanken anzunehmen und aus einem anderen Standpunkt zu beachten. So ermöglichen Sie sich eine gewisse Distanz. Ihre Konzentration sollte immer in der Gegenwart liegen, weshalb Sie Ihre Gedanken nicht festhalten, sondern weiterziehen lassen sollten. 


Unabhängig davon, für welche Meditationspraxis Sie sich entscheiden: Regelmäßiges Training führt dazu, die innere Balance wieder zu finden, stärkt das Selbstvertrauen und lässt Sie positiver leben. Es kann sogar Ihr Schlafverhalten, Angst- und Stresszustände erheblich verbessern. 
 

 

Meditationsgruppen für soziale Interaktion

Entspannungsübungen müssen nicht zwangsläufig allein durchgeführt werden, sondern lassen sich auch in Gruppen durchführen. So kommen Betroffene mit anderen Personen in Kontakt, erleben ein Gemeinschaftsgefühl und können sich austauschen – auch mal Abseits der Erkrankung. Insgesamt wirken sich Entspannungsübungen durch diese drei Komponenten auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Prostatakrebs-Patienten. 

 

 

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